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Tag der Inklusion

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20.05.2011


Die 3. Klassen der Musikhauptschule Gumpoldskirchen besuchten anlässlich des Inklusionstages mit ihren Klassenvorständen Christine Zeilinger und Günther Mohaupt die Werkstätten der Lebenshilfe Gumpoldskirchen.
 
Die SchülerInnen der MHS Gumpoldskirchen und die Klienten der Lebenshilfe arbeiteten hervorragend zusammen. Weiters freuten sich die Jugendlichen über die herzliche Aufnahme durch das Team der Lebenshilfe.
  Warum ein Aktionstag?
Am 5. Mai 2011 erklärte die Lebenshilfe den europaweiten „Protesttag für die Gleichstellung behinderter Menschen“ zum "Tag der Inklusion". Warum ein Aktionstag
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung wollen erreichen, dass
·        sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
·        möglichst viele menschen wissen: Inklusion ist ein Menschenrecht.
·        die Politik ihre Forderungen ernst nimmt und aufgreift. Lebenshilfe-Aktionstag
Mit einer Vielfalt an Aktionen macht die Lebenshilfe auf die Barrieren und Anliegen von Menschen mit Behinderungen aufmerksam.
Ein Leben ohne Hindernisse bedeutet für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, dass sie ihren Alltag so selbstbestimmt wie möglich bewältigen können. Die meisten Menschen denken bei Barrieren nur an bauliche Hindernisse. Schwierige Sprache und komplizierte Beschreibungen stellen für Menschen mit Lernschwierigkeiten genauso eine Barriere dar, wie für Menschen im Rollstuhl eine Treppe.
 
 Was bedeutet Inklusion?
Inklusion ist in aller Munde. Was steckt eigentlich dahinter?
Immer häufiger taucht der Begriff auf - in politischen Debatten, in Lehrbüchern und nicht zuletzt in den Leitbildern von Interessenvertretungen im Behindertenbereich. Aber was steckt eigentlich dahinter?
Inklusion ist mehr als Integration
"Wenn von Inklusion gesprochen wird, ist zunächst immer ein gesamtgesellschaftlicher Leitgedanke gemeint, der beschreibt, wie alle Mitglieder der Gesellschaft leben möchten: Nämlich in einem Miteinander, in dem keine Person ausgeschlossen wird," erklärt Lebenshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Germain Weber.
Der Inklusionsgedanke geht davon aus, dass jeder Mensch ein anerkannter und wertgeschätzter Teil der Gesellschaft ist - unabhängig von Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung oder Lebensalter. Dies mag sich selbstverständlich anhören, und man könnte meinen, dass damit die Haltung der Toleranz beziehungsweise der Akzeptanz gemeint ist. Das ist aber nicht der Fall, denn Inklusion ist mehr.
 
"Ja" zur Vielfalt
Inklusion schätzt nicht nur die Unterschiedlichkeit von Menschen, sondern sie bejaht die Vielfalt einer Gesellschaft und sieht darin eine Ressource. Egal ob MigrantIn, behinderte oder alte Menschen – sie alle sind verschieden und stellen dadurch für ihre Mitmenschen eine Bereicherung dar. Das Ziel zu einer gleichberechtigten Teilhabe am Leben, Lernen, Spielen und Arbeiten soll dadurch erreicht werden, indem mögliche Barrieren aufgespürt und gemeinsam beseitigt werden. Damit fördert Inklusion die Sensibilität für Benachteiligung und verstärkt das Wir-Gefühl in einer Gesellschaft.
Welche Auswirkungen hat das Modell der Inklusion auf die Praxis ?
Inklusion kann natürlich nicht nur als bloßes Wort im Leitbild existieren ohne konkrete Auswirkungen auf Angebote für NutzerInnen zu haben. Den Gedanken der Inklusion in Einrichtungen umzusetzen, bedeutet, verstärkt Dienstleistungen anzubieten, die Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen und fördern. Zum Beispiel ambulante Wohnbegleitung, die das Leben in einer eigenen Wohnung in der Gemeinde mit der nötigen Unterstützung möglich macht. Damit sind Dienstleistungen gemeint, die individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche einer Person zugeschnitten sind. Das Zentrale dabei ist, dass die KundInnen die wesentlichen Entscheidungen, was ihre Unterstützung angeht, selbst treffen.
Lebenshilfe-Tagungen zum Thema
Die Lebenshilfe Österreich organisiert einmal im Jahr eine Tagung, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten von Inklusion beschäftigt. Das Besondere an den Lebenshilfe-Tagungen ist, dass sie nach dem Prinzip des Trialogs ausgerichtet sind. Beim Trialog kommen Menschen mit Behinderungen als Experten und Expertinnen in eigener Sache gleichermaßen zu Wort wie Angehörige und professionelle Begleiter und Begleiterinnen.
 
 
Beigefügtes Foto zur Verfügung gestellt!